Fast zwei Jahre haben wir gemeinsam mit mehr als 40 Autor:innen an einem partizipativen Publikationsprojekt zur aktuellen Relevanz der Freire-Pädagogik gearbeitet. Das Buch wurde in Kooperation mit der Paulo Freire Gesellschaft entwickelt und von Ilse Schimpf-Herken, Annette Nana Heidhues und Mariana Schmidt Quintero herausgegeben. Es versammelt Erfahrungen und Reflexionen aus der Arbeit mit dem Ansatz der dialogischen Pädagogik Paulo Freires aus verschiedenen Ländern.
Die deutsche Fassung des Bandes ist im Februar 2021 beim Verlag ibidem erschienen:
Begegnung verändert Gesellschaft. Ansätze einer von Paulo Freire inspirierten Praxis.
Das Buch auf Deutsch ist als gedruckter Band und als e-book hier bestellbar.
Die spanische Fassung des Bandes ist 2019 beim Verlag Editorial Magisterio in Kolumbien erschienen:
Desaprender para transformar. Encuentros, experiencias y reflexiones inspiradas en Paulo Freire.
Das Buch auf Spanisch ist in seiner Druckversion hier bestellbar.
Das e-book auf Spanisch ist hier bestellbar.
Über das Buch:
Bildung kann soziale Spaltungen vertiefen, sie kann aber auch ein Ort für Begegnung, kritische Auseinandersetzung und demokratisches Lernen sein. Paulo Freire stellte in seiner Pädagogik die Erfahrungen und das Wissen der Lernenden in den Mittelpunkt. Er verknüpfte Lernprozesse mit der Analyse und Reflexion herrschender Macht- und Gewaltverhältnisse und hinterfragte den westlich-europäischen Bildungsbegriff grundlegend. Heute bietet uns sein Denken wichtige Anknüpfungspunkte, um Bildung auf der Grundlage von Respekt und einem gleichberechtigten Miteinander neu zu gestalten.
Dieser Sammelband, der aus einem langjährigen Austausch zwischen Lateinamerika und Deutschland entstanden ist, trägt Ansätze und Erfahrungen einer von Freire inspirierten Bildungspraxis zusammen. Die Beitragenden sind Lehrer:innen, Hochschuldozent:innen oder Bildungsforscher:innen, Psycholog:innen, Menschenrechts- und Community-Aktivist*innen. Sie arbeiten in Schulen und Universitäten, in Stadtteilprojekten, in einem Frauengefängnis, in Kooperativen, Gesundheitszentren und Gedenkstätten. Sie sind in kleinbäuerlichen, indigenen und Afro-Organisationen aktiv, engagieren sich in der queer-feministischen Bewegung, in Räumen migrantischer Selbstorganisation, in der psychosozialen Begleitung, der Antidiskriminierungsarbeit und in Empowerment-Prozessen verschiedener Art. In ihren Beiträgen erzählen sie davon, wie die Beschäftigung mit Paulo Freire ihre Arbeit prägt und ihren Blick auf die Gesellschaft und das eigene Leben verändert hat.
Das Buch zeigt lebendige, sich verändernde Prozesse. Es erforscht das emanzipatorische Potenzial einer Freire-inspirierten Bildung, zeigt deren kreative Anwendung und Weiterentwicklung und wirft neue Fragen auf. Es zeichnet persönliche Lern- und Lebenswege nach und berichtet von Hoffnungen und Visionen, die aus der gelebten Praxis entstehen. Nicht zuletzt erzählt es von Vertrauen und Solidarität als Grundlage für gleichberechtigtes Lernen. Vom Mut, eigene Ängste zu überwinden und bestehende Strukturen – in uns selbst und um uns herum – zu hinterfragen. Und von der Kraft, die entsteht, wenn wir gemeinsam mit anderen auf Veränderungen hinwirken.
Buchvorstellungen:
Am 10. März 2021 wurde die deutschsprachige Fassung des Buches vorgestellt. Hier gehts zur Buchvorstellung.
Im Juni 2020 fand ein virtuelles Diskussionsforum mit lateinamerikanischen Autor:innen des Buches zur aktuellen Bedeutung der Paulo Freire Pädagogik angesichts der Herausforderungen der Corona-Pandemie für Schule und Bildung statt: Paulo Freire – Vigencia de su pensamiento (Videokonferenz in spanischer Sprache).
Von Juni 2019 bis Januar 2020 gab es mehrere Buchvorstellungen in Kolumbien in Bogotá, Cali, Cartagena, San Juan Nepomuceno und Tunja sowie in Honduras in Erandique, jeweils in Anwesenheit verschiedener Autor:innen.
Rezension zum Buch in der ila 446 (Juni 2021)
Rezension in den Lateinamerika Nachrichten Nr. 565/566 (Juli/August 2021)
Kurze Vorstellung des Buches durch Herausgeberin Ilse Schimpf-Herken (Video, spanisch)